Viele Menschen greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln, um ihre Gesundheit zu unterstützen. Oft ist es schwierig, den Überblick zu behalten: Was ist wirklich nützlich, und was nicht?
Von Omega-3-Fettsäuren für Herz und Hirn bis hin zu Vitamin D für starke Knochen – die Auswahl scheint endlos. Doch nicht jeder braucht jedes Präparat. Hier erfährst Du, welche Supplements tatsächlich sinnvoll sein können, wie sie wirken und worauf Du bei der Einnahme achten solltest.
Das Wichtigste in Kürze
- Omega-3, Vitamin D und B12 sind die wichtigsten Supplements bei Mangelsituationen, speziell bei veganer Ernährung oder wenig Sonnenlicht.
- Eisen, Jod und Zink sollten nur bei nachgewiesenem Mangel oder erhöhtem Bedarf supplementiert werden.
- Magnesium kann bei Muskelkrämpfen, Stress oder starker Belastung sinnvoll sein.
- Multivitaminpräparate sind bei ausgewogener Ernährung meist überflüssig.
- Vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln empfiehlt sich immer ärztlicher Rat und ein Bluttest.
Omega-3-Fettsäuren unterstützen Herz und Gehirnfunktion
Omega-3-Fettsäuren sind für Deinen Körper besonders wertvoll. Sie gehören zu den sogenannten ungesättigten Fettsäuren und kommen vor allem in fettreichem Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering sowie in einigen pflanzlichen Ölen wie Leinöl oder Walnussöl vor. Diese Fette kann der Körper nur begrenzt selbst bilden – eine ausreichende Zufuhr über die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel ist daher wichtig.
Für Herz und Kreislauf spielen Omega-3-Fettsäuren eine große Rolle: Studien zeigen, dass sie entzündungshemmend wirken und dazu beitragen können, einen normalen Cholesterinspiegel zu erhalten. Dadurch wird das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt. Auch das Gehirn braucht diese speziellen Fette. Docosahexaensäure (DHA), eine Form von Omega-3, ist sogar ein zentraler Baustein des Gehirns.
Gerade wenn Du wenig Fisch isst oder Dich vegetarisch bzw. vegan ernährst, kann es sinnvoll sein, auf hochwertige Omega-3-Präparate zurückzugreifen. Achte dabei auf die Herkunft und Reinheit des Produkts, um bestmögliche Ergebnisse für Deine Gesundheit zu erzielen.
Zusätzliche Ressourcen: Die 10 häufigsten Ernährungsfehler – und wie Du sie vermeidest
Vitamin D wichtig für Knochen und Immunsystem

Zusätzlich erfüllt Vitamin D wichtige Aufgaben im Immunsystem. Es unterstützt körpereigene Abwehrmechanismen und kann helfen, Dich vor Infektionen zu schützen. Wer über längere Zeit einen niedrigen Spiegel hat, ist anfälliger für Erkältungen oder andere Krankheiten.
Die Menge an Vitamin D, die Du über Lebensmittel wie fetten Fisch, Eier oder Pilze aufnehmen kannst, reicht nur selten aus. Besonders Menschen, die viel Zeit drinnen verbringen oder ihre Haut gut bedecken, profitieren von einer Ergänzung. Bevor Du jedoch ein Präparat einnimmst, empfiehlt sich häufig ein Bluttest beim Arzt, um einen Mangel genau festzustellen. So lässt sich die Dosierung optimal abstimmen und das Risiko einer Überversorgung vermeiden.
Vitamin B12 bei veganer Ernährung unverzichtbar
Gerade bei veganer Ernährung ist Vitamin B12 besonders wichtig, da es fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt. Wer sich pflanzenbasiert ernährt, läuft schnell Gefahr, unterversorgt zu sein. Vitamin B12 spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und ist außerdem unerlässlich für Blutbildung sowie das Funktionieren des Nervensystems.
Ein Mangel an Vitamin B12 kann schleichend entstehen und zeigt sich häufig erst nach Monaten oder sogar Jahren durch Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Kribbeln in den Gliedmaßen. Da der Körper auf Reserven zurückgreifen kann, bleibt die Unterversorgung oft lange unbemerkt. Trotzdem solltest Du regelmäßig Deinen Vitamin-B12-Spiegel prüfen lassen – zum Beispiel beim Hausarzt.
Zur Supplementierung gibt es verschiedene Präparate wie Tabletten, Tropfen oder auch Sprays. Oft reichen schon kleine Mengen aus, um die Speicher wieder aufzufüllen. Auch wenn einige Algenprodukte Vitamin B12 enthalten sollen, handelt es sich dabei meist nicht um die biologisch aktive Form, die Dein Organismus verwerten kann. Daher empfiehlt es sich bei einer veganen Ernährungsweise stets, ein passendes Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheiten brauchen. – Sebastian Kneipp
Magnesium sinnvoll bei Muskelkrämpfen und Stress
Magnesium ist ein Mineralstoff, der in Deinem Körper zahlreiche wichtige Funktionen erfüllt. Besonders bekannt ist er dafür, dass er zur normalen Muskelfunktion beiträgt und so Krämpfen vorbeugen kann. Wer häufig Sport treibt oder beruflich stark körperlich beansprucht ist, benötigt oftmals mehr Magnesium als andere.
Auch bei Stress spielt Magnesium eine zentrale Rolle: In stressigen Phasen verbraucht der Organismus mehr von diesem Mineralstoff, wodurch leichter ein Mangel entstehen kann. Typische Anzeichen einer Unterversorgung sind Muskelzucken, Wadenkrämpfe oder innere Unruhe – Symptome, die Deinen Alltag erheblich beeinträchtigen können.
Eine ausreichende Magnesiumzufuhr gelingt meist schon durch den Verzehr von Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und grünem Blattgemüse. Trotzdem schaffen es nicht alle, ihren Bedarf alleine über die Ernährung zu decken. Besonders Menschen mit erhöhter Belastung, Schwangere oder ältere Personen profitieren oft von ergänzenden Magnesiumpräparaten.
Bevor Du dauerhaft hochdosierte Präparate einnimmst, empfiehlt sich jedoch Rücksprache mit einem Arzt. Denn zu viel Magnesium kann Beschwerden wie Durchfall verursachen. Achte daher immer auf eine ausgeglichene Dosierung, um Deinem Körper bestmöglich zu unterstützen.
Zum Weiterlesen: Warum gesunde Ernährung kein Verzicht ist, sondern Gewinn
| Nahrungsergänzungsmittel | Einsatzgebiet / Sinnvolle Anwendung |
|---|---|
| Omega-3-Fettsäuren | Unterstützung von Herz und Gehirnfunktion, besonders bei geringer Fischaufnahme oder veganer Ernährung |
| Vitamin D | Stärkung von Knochen und Immunsystem, speziell in lichtarmen Monaten oder bei wenig Sonnenexposition |
| Vitamin B12 | Unverzichtbar bei veganer Ernährung zur Unterstützung von Blutbildung und Nervensystem |
| Magnesium | Sinnvoll bei Muskelkrämpfen, erhöhter körperlicher Belastung oder Stress |
| Jod | Hilfreich bei Schilddrüsenunterfunktion oder bei geringer Zufuhr über die Nahrung |
| Eisen | Empfohlen nur bei nachgewiesenem Mangel, wichtig für Blutbildung |
| Zink | Stärkt das Immunsystem in Zeiten erhöhter Belastung oder bei Mangel |
| Multivitamine | Meist überflüssig bei ausgewogener, abwechslungsreicher Ernährung |
Jod hilfreich bei Schilddrüsenunterfunktion

Ein Mangel an Jod kann dazu führen, dass die Schilddrüse weniger Hormone bildet, was sich in Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Konzentrationsschwierigkeiten äußert. Gerade bei einer Ernährung mit wenig Meeresprodukten – etwa Fisch oder Algen – ist es sinnvoll, auf ausreichende Jodzufuhr zu achten.
In vielen Regionen Deutschlands sind die Böden relativ arm an Jod. Deshalb hilft oft schon der Griff zu jodiertem Speisesalz, um dem Körper genügend von diesem Spurenelement bereitzustellen. Bei bereits bestehender Unterfunktion oder bekannten Problemen mit der Schilddrüse kann ein gezieltes Nahrungsergänzungsmittel hilfreich sein. Am besten lässt Du Deinen Jodstatus jedoch im Vorfeld ärztlich bestimmen, damit eine optimale Dosierung gewählt werden kann und keine Überversorgung entsteht.
Eisenpräparate nur bei nachgewiesenem Mangel ratsam

Eisen spielt eine zentrale Rolle für die Blutbildung, insbesondere für den Sauerstofftransport durch das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen. Ein echter Eisenmangel äußert sich häufig durch Symptome wie Müdigkeit, Blässe, Konzentrationsschwierigkeiten oder Haarausfall. Besonders betroffen sind Frauen im gebärfähigen Alter sowie Personen mit vegetarischer oder veganer Ernährung, da Eisen aus pflanzlichen Quellen schlechter aufgenommen wird als aus tierischen.
Bevor Du zu einem Eisenpräparat greifst, solltest Du Deinen Eisenstatus ärztlich überprüfen lassen – idealerweise mithilfe eines Bluttests, der auch den Ferritinwert misst. Nur so weißt Du genau, ob tatsächlich Handlungsbedarf besteht. Ist ein Mangel festgestellt, helfen Präparate gezielt dabei, die Speicher wieder aufzufüllen. Doch auch hier gilt: nicht überdosieren und regelmäßig kontrollieren, um Nebenwirkungen wie Verstopfung oder Magenbeschwerden zu vermeiden.
Für viele reicht bereits eine ausgewogene, eisenreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und grünem Gemüse aus, um den täglichen Bedarf problemlos zu decken.
Multivitamine meist überflüssig bei ausgewogener Ernährung
Viele greifen zu Multivitaminpräparaten, weil sie sich davon einen Rundumschutz für die Gesundheit erhoffen. Dabei zeigen wissenschaftliche Studien, dass Menschen mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung in den meisten Fällen keinen zusätzlichen Nutzen von solchen Präparaten haben. Denn der Körper erhält alle wichtigen Mikronährstoffe bereits über eine vielfältige Kost mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen.
Ein weiterer Punkt: Die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen aus echten Lebensmitteln funktioniert oft deutlich besser als aus Kapseln oder Tabletten. Das liegt daran, dass viele Vitalstoffe gemeinsam wirken, sich gegenseitig unterstützen und so optimal vom Organismus verwertet werden können. Einzelne Nährstoffe in konzentrierter Form können hingegen bei regelmäßiger Überdosierung sogar negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Solltest Du Dich an manchen Tagen unausgewogen ernähren, ist das noch kein Grund, sofort zu Supplementen zu greifen. Der Körper kann kurzfristige Schwankungen meist gut ausgleichen. Viel wichtiger ist es, langfristig auf eine bunte Auswahl an frischen Lebensmitteln zu setzen – so bist Du rundum gut versorgt und brauchst selten ergänzende Multivitamine.
Zink kann Immunsystem in Mangelzeiten stärken
Zink ist ein Spurenelement, das in Deinem Körper viele wichtige Aufgaben übernimmt. Besonders bekannt ist es für seine unterstützende Funktion im Immunsystem. Bei Erkältungen oder in Zeiten erhöhter Infektanfälligkeit greifen daher viele zu Zinkpräparaten – oft mit gutem Grund.
Ein gesunder Zinkspiegel trägt dazu bei, dass Immunzellen wie Makrophagen und Lymphozyten optimal arbeiten können. Dadurch reagiert Dein Körper schneller und effektiver auf Krankheitserreger. Ein Zinkmangel kann hingegen die Abwehrkräfte schwächen und Dich anfälliger für Infekte machen.
Typische Anzeichen eines Mangels sind häufige Infektionen, schlechte Haut oder verzögerte Wundheilung. Besonders gefährdet sind Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, ältere Personen und Sportler mit hohem Schweißverlust, da über den Schweiß viel Zink verloren geht.
In der Regel reicht eine abwechslungsreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Nüssen, Hülsenfrüchten, Milchprodukten und Fleisch aus, um Deinen täglichen Zinkbedarf zu decken. In besonderen Lebensphasen oder bei nachgewiesenem Mangel kann jedoch eine temporäre Ergänzung von Zink sinnvoll sein. Vor einer Supplementierung solltest Du aber am besten Rücksprache mit dem Arzt halten, denn zu hohe Dosen können ebenfalls unerwünschte Wirkungen haben.
